Donnerstag, 11. Februar 2016

Das erste Doppeltor im Rohbau


Hier nun der erste Post in unserem H0 Modellbahn Blog. Vorweg: Mein Sohn und ich bauen seit gut einem Jahr an einer H0-Anlage in unserem Keller. Dazu später mehr.

Auf der Anlage befindet sich bereits eine elektrische Drehscheibe und zu dieser soll ein Ringlokschuppen dazu kommen. Für ein Jahr hatten wir behelfsmäßig ein Modell aus Pappe, welches ich schnell zusammen gebaut hatte.

Irgendwann bin ich auf einen Beitrag in einem Modellbahn Forum gestossen. Dort stellt jemand selbst gebaute Modellhäuser vor und schreibt auch im Detail wie er diese baut. Die Ergebnisse sind in meinen Augen den normalen Bausätzen um Welten voraus:

http://www.h0-modellbahnforum.de/t328379f40124-RE-Eigenbau-Backsteinstall-Remise-Niederdeutsch-4.html

Ich hatte dann die fixe Idee, auf diese Weise einen Ringlokschuppen zu bauen. Das dies eine Menge Arbeit machen wird war mir klar.
Bei den gängigen Lokschuppen Bausätzen störte mich vor Allem, dass die meisten eine 15 Grad-Teilung haben. Damit stehen sie viel zu dicht in der Drehscheibe und es kann nur jede 2. Ausfahrt genutzt werden.
Die wenigen originalen Bausätze mit 7,5 Grad-Teilung gefallen mir nicht so richtig.

Der einzige Bausatz, der mir gefallen würde wäre der Schöneweide Lokschuppen:

http://www.nord-licht.com/realshop/product_info.php?products_id=18

Dieser ist aber preislich (sicherlich berechtigterweise) schon eine echte Investition. Bei 8 Lokständen kostet der Bausatz knappe 700 Euro.

Im Februar 2016 musste das Pappmodell weichen und ich habe zunächst eine Grundkonstruktion des endgültigen Lokschuppens aus Sperrholz aufgebaut (Fotos folgen).

Nun bin ich dabei noch die Umsetzung verschiedener Details abzuklären bevor der richtige Aufbau losgeht:


  • Tore: Ich habe erst geschaut, ob es vielleicht schöne Tore in 1:87 zu kaufen gibt aber ich habe nichts gefunden. Die Tore müssen also selbst gebaut werden und sollen auch nach was aussehen und müssen natürlich geöffnet und geschlossen werden können.
  • Gestaltung des Mauerwerks mit Zahnfriesen, Fensteröffnungen und Vorsprüngen. Dazu habe ich bereits Versuche mit den im Architekturbedarf erhältlichen Mauerwerksplatten gemacht und das wird funktionieren.
  • Gestaltung der Fenster (Gitter)


In diesem Post kann ich nun mit Stolz das erste im Rohbau fertige Doppeltor präsentieren. Die Rohmaterialien habe ich aus verschiedenen Quellen:


  • Kunststoffprofile (1,5mm U) vom Architekturbedarf
  • Kunststoffplatte mit Nut/Feder-Muster vom Architekturbedarf
  • Rundstahl 0,6 mm vom Architekturbedarf
  • Schweissgitter mit 0,5cm Maschenweite für Fenster (hier wäre 0,3mm besser)
  • Stahldraht 1mm aus dem eigenen Keller (DDR-Ware)
  • UHU Allplast Kleber
  • Cuttermesser und Schere


Als Vorbild dienten Fotos des Lokschuppens Lübbenau sowie die Detailbilder des Schöneweide Modells. An den Detaillierungsgrad des Top-Modells komme ich natürlich nicht ran aber das macht nichts.

Zum Bau der Tore:


  • U-Profile mit Cuttermesser auf Länge schneiden und ungefähr mit 45 Grad Gährung versehen
  • Das U-Profil für das leicht gebogene Oberteil habe ich an den Flanken mit vielen Einschnitten versehen und dann passend gebogen
  • Rechtecke aus Kunststoffplatten ausgeschnitten (Täfelung im unteren Bereich). Damit die Täfelung aussen und innen zu sehen ist brauche ich pro Flügel 2 Platten die mit den Rückseiten zusammen geklebt werden.
  • Türteile lose zusammengesetzt und den oberen Bogen mit Gährung abgelängt
  • Metallgitter mit Seitenschneider zurechtschneiden und einsetzen
  • Nun mussten noch Scharniere konstruiert werden. Der schwierigste Teil. Ich habe im Schraubstock über einen dünnen Nagel den 0,6mm Draht in eine Öse gebogen. Damit die Öse nachher gut hält habe ich etwas Draht stehen lassen und 90 Grad umgebogen. Diese Laschen sitzen in den U-Profilen des Tores und sind verklebt.
  • Die äusseren U-Profile habe ich mit einem kleinen Loch versehen (Nagel) so dass ich die Ösen einschieben konnte.
  • Im Anschluß werden alle Teile verklebt. Das klappt durch die U-Profile und die Vertäfelungsplatte recht gut und erhält ausreichend Stabilität.

Zum Schluß war noch die Frage wie die Torflügel nachher an der Wand befestigt werden sollen. Der 1mm Draht aus dem Keller ist hierfür genau richtig, da er gerade so durch die Ösen passt. Wie im Orginal wird dieser Draht später auf der gesamten Länge neben dem Tor laufen.
Entweder wird der Draht an der Wand befestigt oder es gelingt, diesen drehbar von oben durch den Sturz zu führen. Damit könnte ich gleich noch eine Mechanik zum Öffnen und Schliessen der Tore installieren.

Hier nun Bilder von heute:

Erster Flügel ensteht langsam

Größenvergleich


Flügel 2 entsteht

Erstes Doppeltor mit Scharnierstange

Mit diesem Ergebnis bin ich absolut zufrieden auch wenn es sicher besser geht. Ein Torflügel dauert mit den Scharnieren ca. 1 Stunde. Verglichen mit den einzig verfügbaren - wenn auch zu großen - Toren von Auhagen gefallen mir meine viel besser.

http://www.auhagen-shop.de/product_info.php?info=p1683_waende-2326a-gelb--tore-i-gruen.html

Sobald die Aufhängung der Tore geklärt ist werden diese noch farblich behandelt. Wie die Originale sollen Sie einen patinierten grauen Anstrich erhalten.



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